Noch ein bischen mehr zu meiner ersten Woche als Zivi. Speziell die beiden Tage, an denen ich auch mal was zu tun hatte, was nicht mit Unterschriften zu tun hatte.

Die ersten drei Tage als Zivi waren ziemlich stressig, weil ich ständig irgendwo hinlatschen musste um irgendwelche Formulare auszufüllen, Unterschriften zu setzen oder Untersuchungen machen zu lassen. Solche Dinge gehen mir unheimlich schnell auf die Nerven. Ich wäre sicherlich nicht für Büroarbeiten geeignet. Formulare an sich sind mir schon immer suspekt. Die Dinger werden oft von Leuten verwaltet, die einen bei jeder Frage komisch ansehen und einem das Gefühl geben, dass man für einen Fehler fürchterlich bestraft wird. Deshalb überprüfe ich oft alles x-mal und brauche dann lange. Dennoch gibt es immer irgendeine Unstimmigkeit, weil man den Fragen und Feldern oft nicht in freier Wildbahn begegnet. Meine Dienststelle ist aber eben auch eine solche, die viele Formulare benutzt, welche dennoch glücklicherweise beantwortbar sind. Ich muss das Ausfüllen nur ein wenig üben. Vielleicht ist es sogar wesentlich weniger als ich befürchte. Ich will es mal hoffen.

Bisher sehen meine Arbeitstage so aus, dass ich gegen sechs Uhr aufstehe, um sieben mit Bus und Bahn nach Gießen fahre und gegen viertel vor acht dann mit der Arbeit anfange. So, wie ich das sehe, ist um diese Zeit aber noch nichts los. Das Meiste fängt scheinbar gegen neun Uhr an. Zwischen zwölf und eins kann man dann in der Kantine essen, wenn man denn denkt, dass man dies tun sollte. Danach geht es mit dem allgemeinen Gewusel weiter. Um viertel vor fünf ziehe ich wieder von dannen und treffe kurz vor den Simpsons daheim ein.

Am Abend des zweiten und dritten Tages kam mir alles bereits sehr merkwürdig vor und ich hatte das Gefühl, dass ich keine Lust mehr habe.

Mittwochabend bin ich mit Funzi, Johannes (S) und Delonnor ins OpenAirKino nach Gießen gefahren. Selbstverständlich hat es geregnet, was hätte es auch sonst tun sollen? Der Wind und das Wetter hätten perfekt zu einem Katastrophenfilm gepasst, aber wir haben keinen solchen geguckt. Nass wurden wir auch nicht, da wir, wie die meisten Besucher, in den hinteren und überdachten Reihen saßen. Die Leinwand war ziemlich groß, aber man saß auch recht weit davon entfernt. Trotz der Natur des OpenAirKinos hörte man den Ton ziemlich gut. Die Sache war sehr sauber gemacht.

Mein spätes Zurückkehren bewirkte dann, dass ich am Morgen des Donnerstags ziemlich oft einnickte. Das war aber nicht schlimm, da ich bis zum Mittag alleine herumsaß. Danach durfte ich ein paar sehr leckere RoutingSwitches anglotzen und auch ein wenig managen. Damit habe ich die Zeit bist Dienstende verbracht.

Am Freitag war recht viel los. Ich bin drei Stunden bei einer Auslieferung gewesen - also im wesentlichen Rechner aufstellen und letzte Sachen vor Ort einrichten. So habe ich in etwa den ganzen Vormittag in der Abteilung Mikrobiologie verbracht. Beim ankommen wären wir fast durch eine Tür gestürmt, auf der nur ein Aufkleber der Art “Achtung! Viren! Infektionsgefahr!” klebte. Zu spät gesehen, aber da die Tür verschlossen war, haben wir es glücklicherweise nicht geschafft. Im Nachhinein fällt mir auf, dass der Bau so ein wenig an eines dieser Gangssysteme erinnert, durch die man Mäuse schickt. Bestimmt wurden wir miniaturisiert!

Der Nachmittag ging dann für alte Rechner drauf, die ich und ein Mitzivi bereinigten. Ab sechzehn Uhr war es überall totenstill und es waren ausschließlich noch Zivis da - wir sind übrigens im Moment drei. Im September soll noch einer folgen.

Im Rückblick muss ich sagen, dass der Zivikram verspricht, interessant zu werden. Die Menschen dort scheinen mir bisher alle sehr nett und hilfsbereit zu sein. Ausserdem fahren da wirklich alle total auf supermagnete.de ab, das ist sehr lustig. Es bleibt vorerst spannend und magnetisch.